Allgemein
Die Bezeichnung stammt von dem mittelhochdeutschen Wort „negellin“, das Nägelchen bedeutet und das Aussehen der Gewürznelke treffend beschreibt. Der Gewürznelkenbaum gedeit am besten in Küstennähe, vor allem auf Inseln (Molukken – Indonesien). Schon um 200 v.Chr. schätzten die chinesischen Ärzte die Heilwirkungen von Gewürznelken. Würdenträger, die den chinesischen Kaiser besuchten, mussten vorher Gewürznelken lutschen, um frischen Atem zu bekommen. Das Öl, das man aus Gewürznelken gewinnt, wird heute noch für Zahncreme und Mundspülungen verwendet.
Anbau und Ernte
Der Gewürznelkenbaum gehört zu den Myrtengewächsen und hat duftende tiefgrüne Blätter. Heimisch ist er auf den Molukken, wo man ihn bis zum frühen 18. Jahrhundert ausschließlich anbaute. Doch dann brachen die Franzosen das Monopol. Heute werden Gewürznelken auch in Ostafrika und Sansibar angebaut. Die eigentliche Gewürznelke ist die geschlossene Blütenknospe des ca. 12 Meter hohen Baums, die nach sechs bus acht Jahren gerntet werden können. Die Nelken werden von Hand gepflückt, um die Zweige für spätere Ernten zu schützen. Die hellen Knospen werden in der Sonne getrocknet und bekommen dadurch eine dunkelbraune Farbe
Aroma
Nähert man sich einem Gewürznelkenbaum, bemerkt man bald seinen intensiven warmen Duft. Gewürznelken haben einen leicht strengen und gleichzeitig doch süßen, hocharomatischen Geschmack.[
Verwendung in der Küche
Nelken gehören in viele klassische Gewürzmischungen, wie orientalische Currypulver, chinesisches Fünfgewürz, europäische Gewürzmischungen für Eingelegtes, Glühweingewürz sowie gemahlene Gewürze zum Backen. Ganze Nelken gibt man häufig in die Garflüssigkeit für Fisch, Geflügel, Wild oder Fleisch. Besonders gut passen Gewürznelken zu: Apfelsaucen, und -kuchen oder Puddings mit Äpfeln. Mit gemahlenen Gewürznelken würzt man Reiskuchen, Plätzchen, Lebkuchen und viele internationale Puddings.
Küchentip
Eine mit Gewürznelken gespickte Zwiebel vor dem Braten in die Bauchöffnung einer Ente stecken. Oder eine Orange mit Gewürznelken spicken, kurz backen und Glühwein damit aromatisieren.
Quelle: Handbuch der Gewürze, Sallie Morris und Lesley Mackley, Christian Verlag